- Vitry
- Vitry[vi'tri], Philippe de, französischer Geistlicher, Komponist, Musiktheoretiker, * Paris (?) 31. 10. 1291, ✝ ebenda 9. 6. 1361; war Clericus und Notarius Karls IV., des Schönen, hatte ab 1340 hohe Ämter am französischen Hof inne und wurde 1351 zum Bischof von Meaux ernannt. Vitry war ein universaler Denker und Künstler, bedeutend als Philosoph, Mathematiker und Dichter, befreundet mit F. Petrarca. Sein als »Ars nova« betiteltes Traktat (1322/23) lehrt eine Ausweitung und Differenzierung der Mensuralnotation, die von konservativen Musiktheoretikern abgelehnt, jedoch zur Basis der Komposition einer neuen Epoche wurde, die insgesamt als Ars nova bezeichnet wird. Von Vitrys umfangreichem musikalischem Schaffen sind nur 14 drei- und vierstimmige Motetten erhalten, in denen erstmals das Prinzip der Isorhythmie durchgeführt wurde.
Universal-Lexikon. 2012.